Dienstag, 6. Januar 2015

Erstaunliches Wachstum

Nach 25 Jahren haben wir endlich unsere erste Wirkungsstelle wieder besucht. Die Handwerksschule, die wir vor 25 Jahren gegründet hatten, feierte ihr Jubiläum und lud uns dazu ein. Nach unserer Reise wurde ich des Öfteren gefragt, ob sich in Haiti etwas verändert habe. Diese Frage habe ich meistens mit einem "Ja" und "Nein" beantwortet. Vieles sieht immer noch so aus wie vorher, aber es hat sich doch einiges verändert.

Als wir damals nach Haiti kamen, hatte unser Gemeindeverband ca. 250 Gemeinden, heute sind es über 480 - ein enormes Wachstum. In unseren ersten Jahren, arbeiteten wir in einer neuen Gemeindegründung in Torbeck mit. Wir gingen von Haus zu Haus und besuchten die Menschen dort, evangelisierten, und trafen uns mit zwei Familien zum Gottesdienst in einem kleinen Haus mit einem Strohdach. Wir zeigten den Jesus Film auf dem Marktplatz und hatten praktisch das ganze Dorf dort versammelt. Bevor wir nach unserem ersten Aufenthalt wieder zurück in die Heimat reisten, legten wir die Fundamente für einen kleinen Kirchenbau. Heute ist daraus eine vollständige Gemeinde gewachsen und wir haben richtig gestaunt, als wir diese Gemeinde nun wieder besuchten.

Torbeck damals
Torbeck damals



Torbeck heute
Torbeck heute

In unserem zweiten Aufenthalt haben wir dann in Port-a-Piment die Handwerksschule gegründet. Wir konnten das alte Kirchegebäude benutzen, um es zu einer Handwerksschule umzubauen. Vor 25 Jahren fingen wir an 8 Studenten in den Bereichen von Tischlerei und Metallverarbeitung zu unterrichten. Die Schule ist heute enorm gewachsen. Es sind neue Schulräume entstanden, der Bereich der Maurer, Klempner, Elektriker, Schneiderei und Informatik ist zwischenzeitlich dazu gekommen. Bis heute haben ca. 800 Schüler von dieser Schule absolviert.
Als Ehrengast durfte ich bei meinem Besuch die Diplome an 30 neu ausgebildete Studenten überreichen. Es ist ermutigend zu sehen, wie Gott aus kleinen Anfängen Großes machen kann.

Handwerksschule damals



Handwerksschule heute
Handwerksschule damals





Studenten der Handwerksschule heute




















Freitag, 21. Februar 2014



Die glokale Gemeinde


Die Globalisierung ist in den letzten Jahren eine Realität geworden und darf nicht an der christlichen Gemeinde vorbeigehen.[1] Die Welt ist kleiner geworden und manche lokalen Gemeinden realisieren erst jetzt dass sie Teil der universalen Gemeinde Gottes sind. In den späten 90‘ern kam erstmals der neue Begriff „glokal“ auf.[2] Obwohl die Worte „glokal“ oder „Glokalisation“ noch nicht den Eingang in viele Wörterbücher gefunden haben, gibt es doch bei der Suchmaschine Google über 3 Millionen Einträge mit diesen Begriffen.[3] „Glokal“ besagt, dass wenn individuelle lokale Personen oder lokale Gruppen anfangen global zu denken und lokal zu handeln.
Für die christliche Gemeinde bedeutet es, dass Christen ihre Spiritualität sowohl lokal, als auch global leben. Van Engen vergleicht diese glokale Beziehung mit seinem Computer und dem Internet. Sein PC steht bei ihm zuhause, hat aber eine globale Verbindung mit dem weltweiten Netzwerk. So ist es auch mit der glokalen Gemeinde:

„Es ist ein glokal integrierter Teil des Dialogs zwischen dem Lokalen und Globalen. Dies ist die Ebene auf welcher wir die Gemeinde Jesu Christi heute als glokal verstehen müssen. Entsprechend der Beziehung meines PCs mit dem Internet, wenn ich mich mit anderen Christen im Namen Jesu treffe, bin ich gleichzeitig in einer Versammlung der Familie Gottes welche 1.5 Milliarden Jünger Jesu einschließt. Eine Familie von der der Apostel Paulus in Epheser 3:14-21 spricht. Wie mein PC, ist meine lokale Gemeinschaft geistlich, organisch, zeitlich und räumlich mit all denen verbunden, die an Jesus Christus glauben. Wenn wir zusammenkommen um den Herrn Jesus Christus anzubeten, sind wir augenblicklich mit anderen Christen in aller Welt geistlich verbunden. Die ist die glokale Gemeinde, die in der Kraft des Heiligen Geistes existiert. Diese glokale Realität erkennt, dass das kleine k kirche (church) tatsächlich ein Bestandteil der K Kirche (Church) ist“ (Van Engen in Ott & Netland ed. (2006:163).

Neue Technologien wie Transport, Telekommunikation, Internet, Neue Medien und Soziale Netzwerke machen diese Beziehungen in der heutigen Welt erst möglich. Menschen leben heute in einer Zeit der glokalen Gemeinde und dies hat einen Einfluss auf die lokale Gemeinde als auch auf die universale Gemeinde.
Wenn Christen aus verschiedenen kulturellen und nationalen Hintergründen zusammenarbeiten wird die unsichtbare, spirituelle Zugehörigkeit zur universalen Gemeinde sichtbar. Sie sind durch ihren Glauben an Jesus Christus verbunden, der sowohl die lokale als auch die universale Gemeinde bauen möchte, also die glokale Gemeinde. Wegen dieser glokale Beziehung zwischen Christen und interkulturellen christlichen Arbeitern ist es notwendig für die Gemeinde in Partnerschaft zusammen zu arbeiten und solch eine interkulturelle spirituelle Beziehung zu demonstrieren.


[1] Jenkins (2002). The next Christendom. Oxford: Oxford University Press.
[2] Van Engen (2006). The Glocal Church: Locality and Catholicity in a Globalizing World; in Ott C. & Netland H.A. ed.: Global Theology: Belief and Practice in an Era of World Christianity. Grand Rapids MI: Baker Academic, 157-179.
[3] glokal; engl. glocal

Dienstag, 17. September 2013

Multikulturelles Europa - neue Arbeit unter Migranten

Europa wird immer multikultureller. In den letzten Jahren sind viele Menschen aus nichteuropäischen Ländern nach Europa gekommen, um sich hier niederzulassen. Sie kommen aus verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen in ein post-christliches Europa. Viele von Ihnen haben keine Kenntnis vom christlichen Glauben und haben selten echte Christen getroffen, die ihren Glauben auch wirklich auslebten. Dies ist eine Herausforderung für uns. Können wir, als lebendige Christen diesen Menschen das Christentum nahebringen, damit es bei Ihnen auch zu einer persönlichen Erfahrung werden kann? Oder erleben sie in ihrer neuen Heimat nur ein Namenschristentum, das keine Beziehung zum wirklichen Leben hat. Wir als Christen sind gefragt unseren Glauben zu bezeugen. Deshalb möchten wir jetzt in einigen Ländern Initiativen starten, die gerade auch Migranten mit dem Evangelium erreichen sollen. Danke, wenn ihr auch für diese Menschen betet, die Jesus noch nicht kennengelernt haben und wenn ihr diese neuen Initiativen mit unterstützen wollt.

Mittwoch, 6. März 2013

Mein erstes kurzes Eintauchen in das tägliche Missionsleben…




Ein Erfahrungsbericht von Anne:
 
Ich interessiere mich schon seit längerem für die Gemeindegründungsarbeit in Frankreich. Das rührt u.a. daher, dass ich zum einen dieses Land, seine Kultur und seine Menschen sehr gerne mag und mich in Frankreich einfach sehr wohlfühle. Zum anderen möchte ich gerne Jesus Christus in seiner Gemeinde dienen. Diese beiden Aspekte miteinander vereint, stellt für mich die perfekte Kombi dar. Erst recht, wenn man sich der verweltlichten Situation in Frankreich bewusst wird.

Nach längerem Zögern und Überlegen schrieb ich Detlef einfach mal an. Im Dezember letzten Jahres besuchte ich dann die Gwinners und konnte für eine Woche die Gemeindegründungsarbeit in Paris und Umgebung miterleben und unterstützen. Detlef und Gabi  ermöglichten mir dabei, ein breites Spektrum der Arbeit kennenzulernen. U.a. konnte ich bei einem Alpha-Kurs mithelfen, strich eine Bürotür (das gehört schließlich auch dazu ;-)), teilte mit einem Pariser Team vor der Sorbonne Nouvelle Bibeln aus und konnte während eines kombinierten Thanksgiving-Weihnachts-Festes fast alle Missionare von „WorldTeam Frankreich“ kennenlernen.
 
Es war eine sehr spannende, interessante und intensive Zeit. Ich kann nur jedem, der auch diesen Gedanken der Mission in sich trägt, raten, sich für eine gewisse Zeit einfach dieses Leben anzusehen und mitzuerleben. Vielleicht hilft es ja bei der Entscheidungsfindung, ob das Missionsleben der richtige Weg ist.
 
Für mich persönlich war diese Woche wirklich wichtig und ich bin gespannt, wie es wohl bei mir weiter gehen wird und was Gott letztlich mit meinem Leben vorhat :-)
Ich danke auf diesem Wege nochmals allen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen und stehen und ich hoffe, ich konnte euch auch ein wenig in eurer Arbeit unterstützen.

Ihr seid wirklich ein super Team! Seid gesegnet!

Freitag, 14. Dezember 2012

Neue Partner - WebSite

Nein, hier handelt es sich nicht um eine Webseite zur Partnervermittlung. Unser Partner World Team hat eine neue Web Seite. Um World Team kennen zu lernen und um zu sehen, wo und wie wir arbeiten bitte
hier klicken: World Team

Samstag, 3. November 2012

Verweltlichtes Frankreich

Der Glaube spielt im einst katholisch geprägten Frankreich eine immer geringere Rolle:
46% aller Franzosen haben noch nie einen Gottesdienst besucht. Vor 50 Jahren waren es nur 24 %. Das geht aus einer Studie des Meinungsforschungsinsituts Ifop (Paris) hervor. Damals gingen 33% der Franzosen jeden Sonntag in die Kirche, heute sind es 6%.
51% der 65,5 Millionen Franzosen sind katholisch. (aus Idea Nr. 44, 31 Okt. 2012).